Bürgermeister
Trittau hat seit 1978 einen hauptamtlichen Bürgermeister, der als leitender Verwaltungsbeamter der Verwaltung vorsteht. Er führt die Beschlüsse der Gemeindevertretung aus.
Geschichte
Die erste gewählte Gemeindevertretung nach dem 2. Weltkrieg wählte Johannes Reibnitz zum Bürgermeister, die Wahl musste von der damaligen Militärregierung bestätigt werden. Er wurde im März 1947 auf Antrag der SPD-Fraktion abgewählt. Sein Nachfolger, der Gemeindevertreter der SPD Ferdinand Rüffert war bis 1951 Bürgermeister. Bei den Wahlen 1951 durfte der BHE zum ersten Mal antreten und erhielt die Mehrheit der Sitze in der Gemeindevertretung und wählte aus seiner Mitte Walter Stursberg zum Bürgermeister. Er wurde später Mitglied der FDP und wurde als Bürgermeister in den folgenden Wahlen in seinem Amt bestätigt. Mit dem Ablauf der Wahlperiode beendete Stursberg seine kommunalpolitische Arbeit nach fast 20 Jahren im Jahr 1970. In der ersten Sitzung nach der Gemeindewahl am 26. April 1970 wurde der bis dahin 1. stellvertretende Bürgermeister Otto Hergenhan mit den Stimmen der Gemeindevertreter der CDU, WGT und FDP zum Bürgermeister gewählt.
Bis 1978 war das Amt des Bürgermeisters in Trittau ein Ehrenamt und der Bürgermeister war zugleich Chef der Verwaltung und Vorsitzender der Gemeindevertretung. Seit 1978 sind die beiden Funktionen getrennt. Die Verwaltung wird hauptamtlich vom Bürgermeister geleitet, die Leitung der Gemeindevertretung hat der/die BürgervorsteherIn. Der Bürgermeister ist Wahlbeamter auf Zeit (6 Jahre). Die wachsenden Aufgaben der Verwaltung in ehrenamtlicher Stellung zu führen und zu leiten war eine umfangreiche Tätigkeit und Trittau wünschte schon in den 60er Jahren, die Arbeit durch einen hauptamtlich eingesetzten und fachlich ausgebildeten Bürgermeiser erledigen lassen zu können. Nach der gültigen Gemeindeordnung war dies aber nur möglich, wenn auch die übrigen Gemeinden des Amtes Trittau ihre Verwaltung auf die Gemeinde Trittau übertrugen. Die Verwaltung des Amtes Trittau wurde durch einen am 19. Dezember 1977 zwischen der Gemeinde Trittau und dem Amt Trittau unterzeichneten Vertrag auf die Gemeinde Trittau übertragen und dieser Vertrag wurde wirksam nach der Kommunalwahl 1978. So wurde die Stelle des hauptamtlichen Bürgermeisters öffentlich ausgeschrieben und aus den 27 eingegangenen Bewerbungen wurden fünf Bewerber zu einem Vorstellungstermin eingeladen. Letztendlich entschied die Trittauer Gemeindevertretung am 18. Mai 1978 in öffentlicher Sitzung, in geheimer Wahl entfielen auf den Bewerber Jochim Schop aus Bad Oldesloe 11 Stimmen, sein Mitbewerber Gerd Jürgen Seelig aus Blaubeuren unterlag mit 8 Stimmen. Schop trat sein Amt am 21. August 1978 an.
Von 1978-2002 wählte die Gemeindevertretung den Bürgermeister, seither wird nach einer Änderung der Gemeindeordnung der Bürgermeister direkt gewählt. Erster direkt gewählter Bürgermeister war im Jahr 2002 Walter Nussel, der sich im Jahr 2008 zur Wiederwahl stellte und sich mit 56,28 % der gültigen Stimmen im ersten Wahlgang gegen seine Mitbewerber Swen Faustmann (30,39 %) und Horst Penner (13,33 %) durchsetzen konnte. Im Jahr 2014 trat er nicht mehr an und beendete seine Dienstzeit.
Als Kandidaten für die Nachfolge im Bürgermeisteramt bewarben sich 2014 fünf Männer und eine Frau um die Stimmen der Wähler. Bewerber konnten entweder auf Vorschlag der Parteien, oder durch das Sammeln von mindestens 95 Unterschriften wahlberechtigter Bürger und Bürgerinnen antreten. Dr. Katherine Nölling aus Grönwohld wurde von der SPD Trittau vorgeschlagen, Thomas Mertens-Ammermann von der CDU Trittau. Als unabhängige Bewerber traten Oliver Mesch und Christian Winter aus Trittau, Eckhard Frahm aus Bordesholm und Julian Geisler aus Lütjensee an. Im ersten Wahlgang am 25. Mai entfielen von den 4104 abgegebenen Wählerstimmen auf Oliver Mesch 1560, Eckhard Frahm 733, Dr. Katherine Nölling 710, Thomas Mertens-Ammermann 504, Christian Winter 482 und Julian Geisler 91. Da keiner der Kandidaten die erforderliche Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigen konnte, kamen die zwei Kandidaten mit den meisten Stimmen in die am 15. Juni stattfindende Stichwahl. Diese konnte Oliver Mesch mit 57 % der gültigen Stimmen (1801 Stimmen) für sich entscheiden. Eckhard Frahm kam mit 1.359 Stimmen auf ein Wahlergebnis von 43,0 %. Am 15. August begann die Dienstzeit von Oliver Mesch als Bürgermeister.[1]
Liste der Bürgermeister
- Bis 1945: Conrad Jessen [2]
- Mai-Juni 1945: Ferdinand Rüffert, von der britischen Militärregierung berufen
- Juni-Nov. 1945: Andreas Ruf, von der britischen Militärregierung berufen
- Dez. 1945-Nov. 1946: Theodor Boe, von der britischen Militärregierung berufen
- Nov. 1946-März 1947: Johannes Reibnitz
- 1947–1951: Ferdinand Rüffert, SPD (ehrenamtlich)[3]
- 1951–1970: Walter Stursberg, FDP (ehrenamtlich)
- 1970–1978: Otto Hergenhan, CDU (ehrenamtlich)
- 1978–2002: Jochim Schop, parteilos (hauptamtlich)
- 2002–2014: Walter Nussel, parteilos (hauptamtlich)
- 2014- : Oliver Mesch, parteilos (hauptamtlich)
Einzelnachweise
- ↑ Internetseite der Gemeinde Trittau
- ↑ Otto Hergenhan: Dreissig Jahre kommunale Arbeit in Trittau 1945–1975, Hrsg. Gemeinde Trittau
- ↑ 100 Jahre SPD-Trittau Chronik (PDF; 695 kB) Webseite des SPD-Ortsvereins Trittau, abgerufen am 9.2.2015