Genesungsheim

Aus Trittau-Wiki
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Lage

Das Genesungsheim lag etwas abgesetzt vom Ort im Norden Trittaus mit einer Zufahrt von der Kieler Straße aus. Das Gelände befand sich etwa im westlichen Winkel der Otto-Hahn-Straße und der Bunsenstraße.


Bau

Die Grundsteinlegung erfolgte am 4. September 1898. Der Bau wurde zügig erstellt und schon am 18. Juni 1899 fand die Eröffnungsfeier statt. In einem parkartigen Gelände lagen das Genesungsheim und die Wirtschaftsgebäude.

Geschichte

Die Ortskrankenkasse für kaufmännische Geschäfte in Hamburg war eine der ersten Krankenkassen, die aus eigenen Mitteln eine Art Kurhaus für Genesende zur vollständigen Wiederherstellung der Gesundheit errichtete. Die Herstellungskosten für das Heim in Trittau mit 30 Betten betrugen 6.000 Mark für das Grundstück und 57.000 Mark für den Bau sowie 11.500 Mark für die Einrichtung.[1]

Nach dem Zusammenschluss der Ortskrankenkassen zur Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) wurde das Genesungsheim in Trittau am 1. Oktober 1919 auf diese übertragen und die Änderung im Grundbuch der Gemeinde Trittau Band VI Blatt 3 eingetragen.[2] 1928 war das Trittauer Heim eines von vier von der AOK betriebenen Häusern für Rekonvaleszenten. Das Heim in Trittau war für männliche Versicherte, zusammen mit dem Heim in Reinfeld standen 100 Betten zur Verfügung. Für weibliche Versicherte gab es Heime in Kollow und Sophienbad-Reinbek mit zusammen 200 Betten.[3]

Während der Zeit des NS-Regimes wurde das Genesungsheim durch die NSDAP übernommen und als Schulungsburg genutzt, so z.B. durch den NS-Lehrerbund. Dazu schreibt Uwe Schmidt: Alle Amtsträger des NSLB wurden im Mai 1937 zu einer fünftägigen Lagerschulung unter der Leitung des stellvertretenden Hamburger NSLB-Führers Albert Mansfeld zusammengefasst, die, wie es hieß, in der Schulungsburg Trittau, also in unmittelbarer Umgebung der Gauführerschule II der Hamburger NSDAP in Lütjensee, stattfand. In einer Fußnote erläutert er: In Trittau befand sich als eine Art Dependance der Gauschule Lütjensee das frühere Genesungsheim der AOK, das die NSDAP übernommen hatte.[4]

Abgerissen wurden die Anlagen des ehemaligen Genesungsheims im Zuge der Erweiterung Trittaus durch das neue Gewerbegebiet mit der Otto-Hahn-Straße und der Bunsenstraße. Der Bebauungsplan Nr. 11 der Gemeinde Trittau trat am 31. August 1968 in Kraft, das Gebiet wurde in den 70er Jahren erschlossen und bebaut. Das ehemals parkartige angelegte Gelände

Abbildungen

Das Genesungsheim war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein häufig genutztes Motiv auf Ansichtskarten aus Trittau.[5]


Besonderheiten

Das Gelände des ehemaligen Genesungsheims ist offenbar auch für Freunde des Geocaching interessant.[6]


Weblinks

Literatur

  • Ortskrankenkasse für Kaufmännische Geschäfte: Bericht über die Genesungsheime der Ortskrankenkasse für Kaufmännische Geschäfte zu Hamburg, belegen in Trittau (Holstein) und in Kollow bei Schwarzenbek, Hamburg Grefe & Tiedemann 1901
  • Adam: Die Genesungsheime in Trittau und Kollow, in Hamburg in naturwissenschaftlicher und medizinischer Beziehung: den Teilnehmern der 73. Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte als Festgabe gewidmet, Hamburg 1901
  • 25 Jahre - 1899-1924 - Genesungsheime Trittau und Kollow, Hamburg 1924


Einzelnachweise

  1. Moritz Fürst: Stellung und Aufgaben des Arztes in der öffentlichen Armenpflege, Nachdruck des Originals von 1903, Salzwasser Verlag GmbH Paderborn, ISBN 978-3-84604-199-4 (S. 255, google books, abgerufen am 22.1.2015.)
  2. Quelle: Staatsarchiv Hamburg, Signatur 621-1/96_221 Umschreibung des Grundstücks des Genesungsheims Trittau auf die AOK Hamburg
  3. Gesundheitsbehörde Hamburg: Hygiene und soziale Hygiene in Hamburg, Paul Hartung Verlag Hamburg 1928, S. 354 ff.
  4. Die Menschen in den Schulen aus: Uwe Schmidt Hamburger Schulen im „Dritten Reich“, Band 1 herausgegeben von Rainer Hering, Beiträge zur Geschichte Hamburgs, herausgegeben vom Verein für Hamburgische Geschichte, Band 64 S. 315–476
  5. Adolf Wolkewitz: Trittau und seine Amtsgemeinden, Kurt Viebranz Verlag
  6. Website Geocaching, Bildergalerie, abgerufen am 22.1.2015