Vorburgstraße
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Die Vorburgstraße ist der südlichste Teil des Trittau durchziehenden Straßenzuges im Anschluss an die Poststraße.
Inhaltsverzeichnis
geografische Lage
- 53.606124, 10.413515
- 53°36'22.1"N 10°24'48.6"O
(Lage/Standort in GeoHack zeigen)
Namengebung
Graf Johann III. von Holstein, der Milde, erwarb 1326 unterhalb der Mühle im Winkel zwischen Mühlau und Bille Gelände von dem damaligen Eigentümer, dem Reinfelder Kloster, im Tausch gegen die Dörfer Meilsdorf, Woldenhorn und Ahrensfelde. Die noch im gleichen Jahr erbaute Burg wurde Sitz eines gräflichen Vogtes. Der erste Vogt ist der Knappe Longus (der Lange) Beyenvlet. Er entstammt einem Rittergeschlecht, das in der Wilstermarsch beheimatet ist. Die Burg wurde zum Mittelpunkt der landesherrlichen Verwaltung, soweit es sich um die Einziehung der Grund- und Bedesteuern und um die Vertretung des Grafen als Gerichtsherrn in Stormarn handelt. Daneben hatte sie die militärische Aufgabe, die Ostgrenze Stormarns und des schauenburgischen Bereiches gegen räuberische Überfälle aus dem Lauenburgischen zu sichern.
Vom 16. Jahrhundert an wurde das Amt Trittau meist zusammen mit dem seit der Säkularisierung des Klosters Reinbek hinzugekommenen herzoglichen Amt Reinbek von Trittau aus verwaltet; erst 1775 wurde der Amtssitz nach Reinbek verlegt. Nach dem Ausbau der Burg im 16. Jahrhundert wurde gemeinhin vom Schloss Trittau gesprochen, seit dem Umbau in eine Amtswohnung 1762 vom Amtshof. 1775 wurde der Amtssitz der vereinigten Ämter Trittau und Reinbek nach Reinbek verlegt und der Amtshof zum Verkauf ausgeschrieben. Er ging dann in private Hände über, wesentliche Teile der Gebäude wurden abgetragen, die restlichen und umgebauten Häuser kaufte 1783 Joachim Heinrich Campe für die Einrichtung einer Erziehungsanstalt. 1786 verkaufte Campe den Hof an den Lübecker Agenten Adrien Wilhelm Pauli. Nach mehrfachem Besitzwechsel kauften 1874 die vereinigten Kirchspiele Trittau, Siek und Eichede das Gelände und erbauten hier eine Armenanstalt. Diese segensreiche Einrichtung ging zwischen den beiden Weltkriegen ein; seit 1956 dient der Platz als Gelände für eine Backmittelfabrik.
Rund um die ehemalige Burg Trittau entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte der Ortsteil "Trittau-Vorburg". 1867 wurde das Amt Trittau dem damals neu gegründeten preußischen Landkreis Stormarn zugeteilt; in Trittau verblieb als Nachklang der alten Amtsherrlichkeit das Amtsgericht, das in einem Bau des späten 18. Jahrhunderts untergebracht ist. Dieses Gebäude ist heute in Privatbesitz. Das Entstehungsdatum der unterhalb des alten Dorfkerns gelegenen Mühle ist nicht bekannt, sie dürfte aber bis hoch in das Mittelalter zurückgehen. Neben der Kornmühle lag früher eine 1694 eingegangene Sägemühle. Mühlen, Wirtshaus und Schmiede bildeten den Kern des Ortsteiles „Trittau-Vorburg“. Ca. 1888, bedingt durch den Bau einer Eisenbahnlinie zum Anschluß Trittaus an das Eisenbahnnetz, wurden der eigentliche Ort Trittau und Trittau-Vorburg verschmolzen und durch die Vorburgstraße verbunden.
Geschichte
Bebauung und Bewohner
- Nr. 1: Aldi Nord
- Nr. 2: Schuhhaus Behsen
- Nr. 8: Lauenburger Hof
- Nr. 10:
- - ehemals: Selterswasserfabrik Friedrich Wilhelm
- Nr. 11:
- - ehemals: Tischlerei u. Beerdigungsübernahme Viktor Lantz
- Nr. 12: Gärtnerei und Blumenhaus Kubbernuß
- - ehemals: Gärtnerei Emil von Hartz, gegründet 1889, 1934 verpachtet
- Nr. 16: Wäscherei Sukow
- - ehemals: Klempnerei Heinrich Beckmann
- - ehemals: Wäscherei u. Heißmangel Lina Beckmann
- Nr. 19: Autohaus Riegel GmbH
- - ehemals: Manufaktur-, Mode- u. Schuhwaren M. Ahrens früher Pöls
- - ehemals: Textilwarengeschäft M. Ahrens (55)
- - ehemals: Fahrrad- u. Nähmaschinenhaus Herbert Riegel
Besonderheiten
Erinnerungen und Geschichten - Zeitzeugen berichten
Literatur
- Adressangaben aus Amtliches Fernsprechbuch für den Bezirk der Reichspostdirektion Hamburg 1941, S. I/712-714 (41)
- Adressen aus Amtliches Fernsprechbuch für den Oberpostdirektionsbezirk Hamburg Ausgabe 1955, S. I/843-845 (55)
- Adressangaben aus Amtliches Fernsprechbuch 2 für den Bereich Hamburg und Nord-Niedersachsen 1965/66, S. 1492-1495 (65)