Martin-Luther-Kirche: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Trittau-kirche-1.jpg|200px|thumb|right|Martin-Luther-Kirche Trittau]]Die Kirche der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde hat eine sehr lange Geschichte. Seit dem 30. Juni 1968 trägt die Kirche den Namen Martin Luthers.
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[[Datei:Trittau-kirche-1.jpg|thumb|right|Martin-Luther-Kirche, im Anbau Gemeindesaal und Büros]]
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[[Datei:Chorfenster Martin-Luther-Kirche.jpg|thumb|Chorfenster, gestiftet von Familie [[Adolf Wickel]]]]
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[[Datei:Uhrwerk Martin-Luther-Kirche.jpg|thumb|Uhrwerk der Kirchturmuhr von der Fa. Weule]]Die Kirche der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde hat eine sehr lange Geschichte. Die erste urkundliche Erwähnung einer Kapelle stammt vom 10. Februar 1239. Probst Bruno von Hamburg verlieh an diesem Tag dem Stift der Nonnen zu Reinbek die Steinbeker Kirche und das in Trittau erbaute Gotteshaus. Seit dem 30. Juni [[1968]] trägt die Kirche den Namen Martin Luthers.
  
Die Kirche und ihre Ausstattung stehen unter Denkmalschutz und sind als [[Kulturdenkmal]] eingetragen.
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Die Kirche und ihre Ausstattung stehen unter Denkmalschutz und sind als [[Kulturdenkmal]] eingetragen. Im Rahmen des Projektes zur ''Beschilderung historischer Gebäude in Trittau'' der ''Trittauer Stiftung Geschichtskultur'' erhielt auch die Kirche eine Tafel mit Erläuterungen. Das blaue Schild in der Größe 60 x 60 cm hängt rechts neben dem Eingangsportal der Kirche.
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== geografische Lage ==
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* 53.612024 10.404420
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* 53°36'43.3"N 10°24'15.9"O
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[http://tools.wmflabs.org/geohack/geohack.php?pagename=Martin-Luther-Kirche_Trittau&language=de&params=53.612024_N_10.404420_E_region:DE-SH_type:landmark (Standort in GeoHack zeigen)]
  
Es begann mit einer Kapelle ....
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== Bau ==
Die älteste, uns heute bekannte Nachricht über eine Kirche in Trittau stammt vom 10. Februar 1239 und besagt, daß an diesem Tag der Propst Bruno von Hamburg dem Stift der Nonnen zu Reinbek sowohl die Reinbeker Kirche als auch das von Reinbek aus in Trittau erbaute Gotteshaus verliehen hat. Damit ist belegt, daß die Trittauer Kapelle bereits vor der ersten urkundlichen Erwähnung gebaut worden ist.
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An der Kirche erfolgten über die Jahrhunderte verschiedene An- und Umbauten sowie Reparaturen. In den Rechnungsbüchern sind für das Jahr [[1754]] die Kosten für einen neuen Pfeiler, [[1769]] für einen neuen Kirchengiebel im Westen und [[1771]] und [[1781]] für weitere Pfeiler aufgeführt. Der alte Kirchturm wurde 1783 abgerissen und durch einen hölzernen Glockenstuhl ersetzt.  
  
Die Trittauer Kirche hat im Verlauf der Jahrhunderte bis in die jüngste Zeit hinein die verschiedensten Umbauten über sich ergehen lassen müssen.
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Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der bauliche Zustand der Kirche als so schlecht beurteilt, dass ein Abriss und Neubau erwogen wurde. Dies lehnte die Kirchspielsvertretung wegen der hohen Kosten ab. Stattdessen wurden Chor und Sakristei an der Nordseite abgerissen und Ost- und Südseite des Kirchenschiffs mit Backsteinen neu gebaut. Nur die Nordseite blieb in dem ursprünglichen Feldsteinmauerwerk erhalten.
  
1770 Der Kirchengiebel im Westen wurde bis an die Brandmauer abgenommen und neu aufgemauert, außerdem mußten zwei Pfeiler repariert werden.
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Diese Wand wurde [[1955]] mit dem alten Material neu aufgesetzt, geringfügig verändert und auf der Innenseite durch eine Betonwand verstärkt.
 
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1810/1811 Der Bau mehrerer Stützpfeiler, der Wiederaufbau eingestürzter Giebel und andere Reparaturen in den vergangenen Jahrhunderten hatten den fortschreitenden Verfall des Bauwerkes nicht aufhalten können. Ein Neubau war gerechtfertigt, wegen fehlender Mittel blieb es beim Teilneubau des Kirchenschiffs, wie es heute steht. Der achteckige Chor und die Sakristei an der Nordseite der Kirche wurden abgerissen. Das alte Feldsteinmauerwerk an der Nordseite blieb stehen. Diese Wand wurde 1955 mit dem alten Material neu aufgesetzt, geringfügig verändert und auf der Innenseite durch eine Betonwand verstärkt.
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1860 Neubau des Pastorats (jetzt Bürgerhaus auf dem Europaplatz).
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1877 Umgestaltung des Kirchenschiffs durch C.A.W. Lohmeyer als dreischiffige Halle in englisch-gotischen Formen.
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1888 Bau des Westturms mit Nebenbauten von O. Pieper in frühgotischen Formen.
 
1888 Bau des Westturms mit Nebenbauten von O. Pieper in frühgotischen Formen.
 
1893 Kauf und Installation des heute noch arbeitenden Uhrwerks.
 
  
 
1900 Abbruch des „Kinderhauses“, eines Warteraumes für zur Taufe gebrachte Kinder an der Südseite.
 
1900 Abbruch des „Kinderhauses“, eines Warteraumes für zur Taufe gebrachte Kinder an der Südseite.
  
 
1911 Bau des Chors von F. Lorenz
 
1911 Bau des Chors von F. Lorenz
 
1933 Kauf des 1905 erbauten Wohnhauses des Stellmachermeisters Adolf Wilke als Pastorat, Verkauf des alten Pastorats an die Kommunalgemeinde.
 
  
 
1935 Bau des Saales mit Büro- und Nebenräumen.
 
1935 Bau des Saales mit Büro- und Nebenräumen.
  
1963 Bau des zweiten Pastorats.
 
  
1967/1968 Bau des Gemeindehauses „[[Bugenhagenheim]]“ und des „Regenbogen“-Kindergartens.
 
  
1997 Bau des Kindertagesheims „An der Aue“
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== Ausstattung ==
 
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1877 Umgestaltung des Kirchenschiffs durch C.A.W. Lohmeyer als dreischiffige Halle in englisch-gotischen Formen.
(Zusammengestellt aus Texten der Festschrift zum 750 jährigen Jubiläum der Kirchengemeinde (1998) und aus „Die Geschichte des Kirchspiels und Amtes Trittau und seiner weiteren Umgebung“ von Pastor Alfred Jessen (1913)
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1893 Kauf und Installation des heute noch arbeitenden Uhrwerks.
  
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== Geschichte ==
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Im Jahr 1248 wurde die Kapelle in Trittau von Propst Otto zu Hamburg zur Taufkapelle und zur eigenständigen Gemeindekirche. Dem neuen Kirchspiel waren die Orte Groß- und Klein-Trittau, Witzhave, Grande, Großensee, Grönwohld, Hamfelde, Köthel und Wastenfelde eingepfarrt. Später gehörten auch die Dörfer Elmenhorst und Rausdorf dazu.
  
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=== Pastorat ===
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1860 Neubau des Pastorats (jetzt Bürgerhaus auf dem Europaplatz).
  
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1933 Kauf des 1905 erbauten Wohnhauses des Stellmachermeisters Adolf Wilke als Pastorat, Verkauf des alten Pastorats an die Kommunalgemeinde.
  
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1963 Bau des zweiten Pastorats.
  
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=== Bugenhagenheim ===
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1967/1968 Bau des Gemeindehauses „[[Bugenhagenheim]]“ und des „Regenbogen“-Kindergartens.
  
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1997 Bau des Kindertagesheims „An der Aue“
  
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== Literatur ==
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* Jessen, Alfred: Die Geschichte des Kirchspiels und Amtes Trittau und seiner weiteren Umgebung, Kommissionsverlag der Agentur des Rauhen Hauses, Hamburg 1914
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*(Zusammengestellt aus Texten der Festschrift zum 750 jährigen Jubiläum der Kirchengemeinde (1998)
  
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
 
* [http://www.kirche-trittau.de/wissenswertes/geschichte-von-kirche-und-kirchspiel/kirchenfuehrer.html Kirchenführer]
 
* [http://www.kirche-trittau.de/wissenswertes/geschichte-von-kirche-und-kirchspiel/kirchenfuehrer.html Kirchenführer]
* [http://www.kirche-trittau.de/wissenswertes/geschichte-von-kirche-und-kirchspiel/daten-zur-kirche.html]
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* [http://www.kirche-trittau.de/wissenswertes/geschichte-von-kirche-und-kirchspiel/daten-zur-kirche.html Wissenswertes über die Kirche]
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== Einzelnachweise ==
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<references/>
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[[Kategorie:Bauwerke]]

Aktuelle Version vom 16. August 2016, 08:03 Uhr

Martin-Luther-Kirche, im Anbau Gemeindesaal und Büros
Chorfenster, gestiftet von Familie Adolf Wickel
Innenansicht der Kirche
Uhrwerk der Kirchturmuhr von der Fa. Weule
Die Kirche der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde hat eine sehr lange Geschichte. Die erste urkundliche Erwähnung einer Kapelle stammt vom 10. Februar 1239. Probst Bruno von Hamburg verlieh an diesem Tag dem Stift der Nonnen zu Reinbek die Steinbeker Kirche und das in Trittau erbaute Gotteshaus. Seit dem 30. Juni 1968 trägt die Kirche den Namen Martin Luthers.

Die Kirche und ihre Ausstattung stehen unter Denkmalschutz und sind als Kulturdenkmal eingetragen. Im Rahmen des Projektes zur Beschilderung historischer Gebäude in Trittau der Trittauer Stiftung Geschichtskultur erhielt auch die Kirche eine Tafel mit Erläuterungen. Das blaue Schild in der Größe 60 x 60 cm hängt rechts neben dem Eingangsportal der Kirche.

geografische Lage

  • 53.612024 10.404420
  • 53°36'43.3"N 10°24'15.9"O

(Standort in GeoHack zeigen)

Bau

An der Kirche erfolgten über die Jahrhunderte verschiedene An- und Umbauten sowie Reparaturen. In den Rechnungsbüchern sind für das Jahr 1754 die Kosten für einen neuen Pfeiler, 1769 für einen neuen Kirchengiebel im Westen und 1771 und 1781 für weitere Pfeiler aufgeführt. Der alte Kirchturm wurde 1783 abgerissen und durch einen hölzernen Glockenstuhl ersetzt.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der bauliche Zustand der Kirche als so schlecht beurteilt, dass ein Abriss und Neubau erwogen wurde. Dies lehnte die Kirchspielsvertretung wegen der hohen Kosten ab. Stattdessen wurden Chor und Sakristei an der Nordseite abgerissen und Ost- und Südseite des Kirchenschiffs mit Backsteinen neu gebaut. Nur die Nordseite blieb in dem ursprünglichen Feldsteinmauerwerk erhalten.

Diese Wand wurde 1955 mit dem alten Material neu aufgesetzt, geringfügig verändert und auf der Innenseite durch eine Betonwand verstärkt.

1888 Bau des Westturms mit Nebenbauten von O. Pieper in frühgotischen Formen.

1900 Abbruch des „Kinderhauses“, eines Warteraumes für zur Taufe gebrachte Kinder an der Südseite.

1911 Bau des Chors von F. Lorenz

1935 Bau des Saales mit Büro- und Nebenräumen.


Ausstattung

1877 Umgestaltung des Kirchenschiffs durch C.A.W. Lohmeyer als dreischiffige Halle in englisch-gotischen Formen.

1893 Kauf und Installation des heute noch arbeitenden Uhrwerks.

Geschichte

Im Jahr 1248 wurde die Kapelle in Trittau von Propst Otto zu Hamburg zur Taufkapelle und zur eigenständigen Gemeindekirche. Dem neuen Kirchspiel waren die Orte Groß- und Klein-Trittau, Witzhave, Grande, Großensee, Grönwohld, Hamfelde, Köthel und Wastenfelde eingepfarrt. Später gehörten auch die Dörfer Elmenhorst und Rausdorf dazu.

Pastorat

1860 Neubau des Pastorats (jetzt Bürgerhaus auf dem Europaplatz).

1933 Kauf des 1905 erbauten Wohnhauses des Stellmachermeisters Adolf Wilke als Pastorat, Verkauf des alten Pastorats an die Kommunalgemeinde.

1963 Bau des zweiten Pastorats.

Bugenhagenheim

1967/1968 Bau des Gemeindehauses „Bugenhagenheim“ und des „Regenbogen“-Kindergartens.

1997 Bau des Kindertagesheims „An der Aue“

Literatur

  • Jessen, Alfred: Die Geschichte des Kirchspiels und Amtes Trittau und seiner weiteren Umgebung, Kommissionsverlag der Agentur des Rauhen Hauses, Hamburg 1914
  • (Zusammengestellt aus Texten der Festschrift zum 750 jährigen Jubiläum der Kirchengemeinde (1998)


Weblinks

Einzelnachweise