Ortsname: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Der Name Trittau ist als '''Ortsname''' einmalig. Groß-Trittau hat seinen Namen angeblich von "Trutt-au (Truttowe)". Hiermit ist offenbar der Bach Schönbeck, die jetzige Mühlenau, gemeint. Klein-Trittau lag auf der nördlichen Seite der Schönbeck (Mühlenau), während Groß-Trittau sich auf der südlichen Seite der Mühlenau befand. | + | Der Name Trittau ist als '''Ortsname''' einmalig. Groß-Trittau hat seinen Namen angeblich von "Trutt-au (Truttowe)". Hiermit ist offenbar der Bach Schönbeck, die jetzige [[Mühlenbach|Mühlenau]], gemeint. Klein-Trittau lag auf der nördlichen Seite der Schönbeck (Mühlenau), während Groß-Trittau sich auf der südlichen Seite der Mühlenau befand. |
Im frühen Mittelalter gab es Groß- und Klein-Trittau. In den Dörfern mit zusammengesetztem Namen wie Groß- und Klein-Hansdorf und Groß- und Klein-Trittau usw. siedelten zu damaliger Zeit zwei verschiedene Volksstämme. In den erstgenannten (Groß-) die Sachsen und in den letzteren (Klein-) die bis in dieses Gebiet vorgedrungenen Wenden. So wurde Groß-Trittau also von den Sachsen und Klein-Trittau von den Wenden und deren Nachkommen bewohnt. | Im frühen Mittelalter gab es Groß- und Klein-Trittau. In den Dörfern mit zusammengesetztem Namen wie Groß- und Klein-Hansdorf und Groß- und Klein-Trittau usw. siedelten zu damaliger Zeit zwei verschiedene Volksstämme. In den erstgenannten (Groß-) die Sachsen und in den letzteren (Klein-) die bis in dieses Gebiet vorgedrungenen Wenden. So wurde Groß-Trittau also von den Sachsen und Klein-Trittau von den Wenden und deren Nachkommen bewohnt. | ||
− | Klein-Trittau hatte 1327 eine eigene Kapelle, in welcher der Pfarrer von Groß-Trittau viermal im Jahre Messe lesen musste. Später trug das Land nördlich der Mühlenau den Namen "dat Lütjendorp". Das jetzige Feld auf dem "Lütjendörp" erinnert noch an den Namen und seine einstige Lage. Wie lange "dat Lütjendorp" als solches mit seiner Kapelle bestand, ist geschichtlich nicht überliefert. Es wird berichtet, dass Klein-Trittau durch eine Feuersbrunst oder, wie andere meinen, durch Zerstörung im 30jährigen Krieg vernichtet wurde. Die in "Lütjendorp" ansässigen Bewohner zogen auf die andere Seite der Mühlenau und siedelten sich im Gebiet von Groß-Trittau wieder an. So gingen die unterschiedlichen Benennungen verloren und aus beiden Dörfern entstand das heutige Dorf Trittau. Im Jahre 1239 wurde Trittau urkundlich als Kirchdorf erwähnt. 1248 wurde die Kirche in Trittau gebaut. Die nördliche Felswand der heutigen Kirche ist aus dieser Zeit erhalten geblieben. | + | Klein-Trittau hatte 1327 eine eigene Kapelle, in welcher der Pfarrer von Groß-Trittau viermal im Jahre Messe lesen musste. Später trug das Land nördlich der Mühlenau den Namen "dat Lütjendorp". Das jetzige Feld auf dem "Lütjendörp" erinnert noch an den Namen und seine einstige Lage. Wie lange "dat Lütjendorp" als solches mit seiner Kapelle bestand, ist geschichtlich nicht überliefert. Es wird berichtet, dass Klein-Trittau durch eine Feuersbrunst oder, wie andere meinen, durch Zerstörung im 30jährigen Krieg vernichtet wurde. Die in "Lütjendorp" ansässigen Bewohner zogen auf die andere Seite der Mühlenau und siedelten sich im Gebiet von Groß-Trittau wieder an. So gingen die unterschiedlichen Benennungen verloren und aus beiden Dörfern entstand das heutige Dorf Trittau. Im Jahre 1239 wurde Trittau urkundlich als Kirchdorf erwähnt. 1248 wurde die Kirche in Trittau gebaut. Die nördliche Felswand der heutigen [[Martin-Luther-Kirche|Kirche]] ist aus dieser Zeit erhalten geblieben. |
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Aktuelle Version vom 6. August 2015, 10:52 Uhr
Der Name Trittau ist als Ortsname einmalig. Groß-Trittau hat seinen Namen angeblich von "Trutt-au (Truttowe)". Hiermit ist offenbar der Bach Schönbeck, die jetzige Mühlenau, gemeint. Klein-Trittau lag auf der nördlichen Seite der Schönbeck (Mühlenau), während Groß-Trittau sich auf der südlichen Seite der Mühlenau befand.
Im frühen Mittelalter gab es Groß- und Klein-Trittau. In den Dörfern mit zusammengesetztem Namen wie Groß- und Klein-Hansdorf und Groß- und Klein-Trittau usw. siedelten zu damaliger Zeit zwei verschiedene Volksstämme. In den erstgenannten (Groß-) die Sachsen und in den letzteren (Klein-) die bis in dieses Gebiet vorgedrungenen Wenden. So wurde Groß-Trittau also von den Sachsen und Klein-Trittau von den Wenden und deren Nachkommen bewohnt.
Klein-Trittau hatte 1327 eine eigene Kapelle, in welcher der Pfarrer von Groß-Trittau viermal im Jahre Messe lesen musste. Später trug das Land nördlich der Mühlenau den Namen "dat Lütjendorp". Das jetzige Feld auf dem "Lütjendörp" erinnert noch an den Namen und seine einstige Lage. Wie lange "dat Lütjendorp" als solches mit seiner Kapelle bestand, ist geschichtlich nicht überliefert. Es wird berichtet, dass Klein-Trittau durch eine Feuersbrunst oder, wie andere meinen, durch Zerstörung im 30jährigen Krieg vernichtet wurde. Die in "Lütjendorp" ansässigen Bewohner zogen auf die andere Seite der Mühlenau und siedelten sich im Gebiet von Groß-Trittau wieder an. So gingen die unterschiedlichen Benennungen verloren und aus beiden Dörfern entstand das heutige Dorf Trittau. Im Jahre 1239 wurde Trittau urkundlich als Kirchdorf erwähnt. 1248 wurde die Kirche in Trittau gebaut. Die nördliche Felswand der heutigen Kirche ist aus dieser Zeit erhalten geblieben.