Schützenverein Trittau und Umgegend e.V.

Aus Trittau-Wiki
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Der Schützenverein Trittau und Umgegend e.V. ist ein Schießsportverein. Höhepunkt der Aktivitäten ist das jährlich im August ausgerichtete Schützenfest, eines der größten in Norddeutschland.

Geschichte

Im Sommer 1921 veranstaltete der Reichsbund der Kriegsbeschädigten ein Volksfest, bei dem auch geschossen wurde. Teilnehmer an diesem Sport meinten dann, man solle ihn doch weiter pflegen und einen Verein gründen. Der Gedanke war umso weniger abwegig, als ja während des Krieges die meisten Männer mit dem Gewehr vertraut gemacht worden waren. Wer den eigentlichen Anstoß zu einer Gründungsversammlung gegeben hat, lässt sich nicht genau sagen. Vermutlich waren es mehrere Bürger, die sich im Gespräch dazu entschlossen. Am 29. Juli 1921 kamen 24 Männer in Harders Gasthof zusammen und beschlossen, den Verein "Bürgerschützenverein von Trittau und Umgegend" zu gründen. Es wurde ein vorläufiger Vorstand gewählt. Nach dem Protokoll erklärten 56 Personen ihre Mitgliedschaft in dem Verein. Der Name "Bürgerschützenverein" taucht später allerdings nicht wieder auf. Es ist zu vermuten, dass in der sehr bald beschlossenen Satzung der heute noch gültige Name gewählt wurde. Der vorläufige Schriftführer legte schon am 30. August den Entwurf einer Satzung vor, die nach einer regen Aussprache beschlossen wurde. Nachdem die eben genannte Versammlung die Satzung beschlossen hatte, wählte sie nach dieser auch den endgültigen Vorstand wie folgt:

  • Vorsitzender: Landmann Fritz Burmeister
  • stellvertretender Vorsitzender: Bierverleger Heinrich Heymann
  • Schriftführer: Rendant August Carstens
  • stellvertretender Schriftführer: Landmann Hermann Ulrich
  • Kassierer: Schlachtermeister Otto Kistner
  • 1. Schießwart: Schlossermeister Wilhelm Rohlf
  • 2. Schießwart: Ingenieur Otto Gercke
  • 1. Beisitzer: Zahntechniker Ernst Freytag
  • 2. Beisitzer: Hufner Heinrich Siemers (Köthel)

Diese Versammlung fand übrigens noch im Lokal Harders statt, während man dann zu Bestmann in den Schützenhof ging, zu Friedrich Bestmann, dem Vater des späteren Vereinswirts Fritz Bestmann. Der Verein wurde am 07.02.1922 in das Vereinsregister eingetragen und zum Stormarnschen Schützenbund angemeldet.


Um auch äußerlich die Gemeinschaft zu betonen, wurde Schützenbruder Ahrens (damals Textilgeschäft im heutigen Grundstück Riegel) aufgefordert, Schützenhüte zu beschaffen. Erst 1925 wurden nach einem Beschluss Federbüsche angeschafft. Die Frage Schützenuniform oder besser Schützentracht nahm man sofort nach der Währungsreform in Angriff. Am 13.01.1924 legte Schützenbruder Schippmann (heute Mode Centrum Trittau) ein Angebot auf Stoff zum Selbstkostenpreis von RM 9,25 pro Meter vor, und die meisten Anwesenden bestellten gleich. Unklar bleibt allerdings die Ausstattung, denn schon der erste König "Adolf I" tritt 1922 in einer Schützenjacke auf, den Hut trägt er noch ohne Federbusch.
Fahnenweihe 1924
Das Bild von der Fahnenweihe am 18.05.1924 zeigt die Schützen ausnahmslos in Tracht, die Hüte allerdings noch ohne Federbüsche, nur einige mit Federschmuck. 1922 beschloss man, Vereinsabzeichen zu beschaffen. Zu Versammlungen und zum Schießen sollen Abzeichen angelegt und Hüte getragen werden. Verstöße dagegen wurden mit dem Gegenwert von einem Glas Bier geahndet (Inflationswährung!).


Nach mündlicher Überlieferung wurde in der ersten Zeit nach Gründung des Vereins auf dem Ziegelberg geschossen. Man sagt auch, dass der erste König durch Los ermittelt worden ist. Der Verein war jedenfalls vom Tag seiner Gründung an bemüht, eine Schießanlage zu errichten. Schon in der Gründungsversammlung am 29. Juli 1921 beschäftigte man sich mit diesem Problem und bildete eine Abordnung, die den Scheibenstand in Bargteheide besichtigen sollte. Sie bestand aus den Mitgliedern Eckmann, J. Harders, Maibom, Kruse, Kistner und Freytag. Sie waren am 31. Juli in Bargteheide. Am 30. August erstattete ihr Sprecher J. Harders einer Versammlung des Vereins Bericht über die Besichtigung. Maibom schlug ein genaues Projekt vor, das weiter geprüft werden sollte. Dafür wurde eine Kommission gebildet, bestehend aus den Vorstandsmitgliedern sowie Eckmann , Kruse, Lehmkuhl und Otto Willers.
Erst am 12.02.1922 wurden die Verhandlungen über das Projekt in einer Versammlung der Mitglieder wieder aufgenommen. Jetzt ging man ernsthaft an die Ausführung heran. Die Mitglieder Kruse, Oelze und R. Bestmann wurden aufgefordert, ein Angebot vorzulegen. Zur Überwachung des Baues wurde wieder eine Kommission gebildet aus Burmeister, Carstens, Willers, Peters und den beiden Anbietern, die den Auftrag nicht erhalten würden. Diese Kommission zusammen mit der am 30.08. des Vorjahres gebildeten wurde ermächtigt, den Auftrag zu vergeben. Natürlich machte man sich auch Gedanken über die Finanzierung. Dabei muß man betonen, dass damals die Inflation herrschte und die Währung immer weiter verfiel. Es wurde beschlossen, unverzinsliche Anteilsscheine über je 100 Mark auszugeben, die auch von Nichtmitgliedern erworben werden konnten. Der dann noch zu erwartende Rest der Kosten sollte durch eine Anleihe gedeckt werden. Schon am 5. März lagen die Angebote vor und zwar von

  1. Kruse über Mark 110.635,00
  2. Bestmann über Mark 110.170,00
  3. Oelze über Mark 109.850,00

Die Kommission vergab den Auftrag an Oelze unter dem Vorbehalt der Baugenehmigung. Heymann und Freytag wurden beauftragt, die Anteilsscheine bei den Mitgliedern zu verkaufen. Für das aufzunehmende Darlehen sollten alle Mitglieder bürgen. Dass es dabei Schwierigkeiten gab, zeigt ein Vermerk über die Aufnahme eines neuen Mitgliedes der abgelehnt wurde, da er sich mit "nicht passenden Worten über die Bürgschaft geäußert habe". Im Vorwege erklärten sich jedoch einige Mitglieder für die Bürgschaft bereit und zwar

  • Fritz Bestmann für 20.000 Mark
  • Maibom für 10.000 Mark
  • Oelze für 10.000 Mark

Am 7. Juni besichtigten Vorstand und Kommission den Schießstand, der offenbar von Oelze fristgerecht fertiggestellt war. Auch die übrigen Arbeiten waren ausgeführt, denn für Sonntag, den 11.06.1922 wurde die Einweihung vorgesehen und zwar sollten die Schützen ab 7 Uhr den Platz einebnen, um 14:30 Uhr war Antreten bei Bestmann und um 15 Uhr Abmarsch zum Schießplatz unter Begleitung der Feuerwehrkapelle. Am 21. Juni wurde Oelze beauftragt, den Unterbau für eine Halle im Tagelohn herzustellen. Alle anderen Arbeiten wollten die Schützen abends und am Wochenende ausführen. Nach dieser Planung wurde die Schützenhalle als Pfahlbau errichtet. Wie Schützenwirt Fritz Bestmann sagt, hat diese Schützenhalle als Pfahlbau bis zur Neugründung des Vereins nach dem Weltkrieg gestanden. Der Schießstand und die Schützenhalle wurden bis zum Beginn des II. Weltkrieges im wesentlichen von den Schützen in Eigenleistung in Stand gehalten.
Zwar hatte der Verein den Hallenpfahlbau und die Schießstände auch mit vielen Reparaturarbeiten über den Krieg hinüber gerettet, aber da das Schützenwesen von der Besatzungsmacht nicht geduldet wurde, verfielen die Anlagen immer mehr. Nicht nur der Zahn der Zeit nagte an der Anlage, da jedes Stück Holz nach 1945 eine Kostbarkeit war, wurde in der Not der Zeit auch manches Stück organisiert, wie die aus der Landsersprache übernommene Bezeichnung damals lautete.
So konnte es nicht überraschen, dass schon in der zweiten Mitgliederversammlung nach Wiederbelebung des Vereins nach dem Weltkrieg am 10. August 1952 über den "Schützenhausausbau" gesprochen wurde. Es sollte wegen der hohen Kosten zunächst nur ein Kleinkaliberstand angelegt werden. Um die Lösung der Baufragen zu beschleunigen, wurde ein Bauausschuss gebildet, dem angehörten: Oelze, Sparr, Eckmann, Ahlers, Stursberg und Albrecht. Am 29. Januar 1953 befasste sich der Vorstand mit der Finanzierung des Baues einer Schützenhalle. Die Baukosten wurden mit DM 12.000,-- für Material und DM 4.000,-- für Arbeitslohn veranschlagt. Gegen persönliche Bürgschaft von 5 Mitgliedern sollten DM 10.000,-- bei der Kreissparkasse als Darlehen aufgenommen werden. Auf einer extra anberaumten außerordentlichen Generalversammlung wurden die notwendigen Beschlüsse gefasst haben. Man darf annehmen, dass die Bauarbeiten pünktlich wie vorgesehen im März begannen. Denn zu Beginn einer Mitgliederversammlung am 14.06.1953 besichtigten die Teilnehmer unter Führung von Karl Gauk Schießhalle und Schießstand. Zur Finanzierung ständig notwendiger Arbeiten an den Schießständen und der Halle wurden 1954 Anteilsscheine herausgegeben über den heute bescheiden anmutenden Betrag von je DM 10,--. Am Anfang hatte der Verein nur 5 x 50 m Stände für Kleinkaliber. Um den Bau von 100 m Ständen gab es viele Debatten. Sie waren wegen des schwierigen Untergrunds nur mit großen Schwierigkeiten anzulegen, besonders wegen des sogenannten "Zugsands", d.h. wenn man heute ausschachtete, hatte morgen der Sand wieder alles zugezogen. So gab es erhebliche Widerstände gegen diese Arbeit. Wie Fritz Bestmann - selbst eifriger Verfechter dieser Stände - sagt, hat er damals mit mehreren Schützenbrüdern in fast jahrelanger Arbeit dennoch die Voraussetzungen für diese Stände geschaffen und sie mit Holz und Stahl befestigt. Der Verein übernahm sie dann sehr gern. Das war Ende der fünfziger Jahre. Für das Schützenfest legte man provisorische Luftgewehrstände an, bis in den späten 60er Jahren neue Stände mit Fertigteilen aus Holland errichtet wurden.
Höhepunkt aber und voraussichtlich auch Schlusspunkt für längere Zeit ist der Bau der Schießsportanlage in den Jahren 1979 - 1980. Dieser Bau war ohne Zweifel das umfassendste und wagemutigste Unternehmen in der Geschichte des Vereins. Es war aber zur Verwirklichung ein sehr aktiver Vater notwendig, nämlich der Schützenverein. Diese Vaterschaft anzutreten war schon eine schwere Geburt. So zermürbend auch die Gespräche, Verhandlungen und Sitzungen damals im Verlauf von fast zwei Jahren gewesen sind, im Nachhinein darf man feststellen, dass sie insgesamt von einem hohen Verantwortungsgefühl getragen waren. Und die mühevollen Vorarbeiten haben sich gelohnt. Das wird heute kein Mitglied mehr bestreiten wollen oder können. In mehreren Versammlungen wurden die Mitglieder sehr ausführlich über das Vorhaben informiert. Erich Peter, als Vorsitzender des für dieses Objekt gebildeten Bauausschusses, gab jede gewünschte Auskunft, unterstützt von dem Architekten Horst Schlund aus Reinbek. Die Mitglieder wurden in Versammlungen und durch ein Rundschreiben über die Gründe für den Bau unterrichtet. Am 31. März 1979 konnte sich die Mitgliederversammlung nach sehr langer Debatte noch nicht zu einem Beschluss durchringen. Erschwerend wirkte sich aus, dass die Kosten "schwammen", Voranschlag und Ausschreibung wichen schließlich ganz erheblich voneinander ab, so dass immer wieder Bau und Finanzierung neu geplant und durchdacht werden mussten. Am 11.07.1979 vermeldet das Protokoll in bemerkenswerter Kürze: "Der Beschluss über die Bausumme von DM 490.000,-- wird gefasst!" Damit war der Startschuss gegeben. Von 82 Anwesenden stimmten 69 mit Ja, 8 mit Nein und fünf enthielten sich der Stimme. Unter allgemeinem Beifall stellte Erwin Peemöller einen Sack mit 1.000 Einmarkstücken auf den Tisch, die Firma Karl Schlösser spendete DM 2.000,-- und Erich Liebert versprach die kostenlose Verglasung bei Lieferung des Materials.
Über die Gesamtkosten der 30 Gewerke hat der Kassenwart Erich Peter eine genaue Aufstellung vorgelegt. Zuschüsse sind ebenfalls angeführt, wobei die Gemeinde Trittau neben dem Barzuschuss von DM 50.000,-- noch die Bürgschaft für ein Darlehen in Höhe von DM 170.000,-- übernommen hat. Das 1980 fertiggestellte Schießsportanlage Trittau war zu dem Zeitpunkt mit eine der modernsten Anlagen Schleswig-Holsteins. Sie wurde im Laufe der Jahre regelmäßig von den Schützen - oft in Eigenleistung - in Stand gehalten und erneuert und hat im Wesentlichen auch heute (2015) noch Bestand. Die Anlage liegt an der Straße Zum Schützenplatz.

Schützenkönige

  • 1921 - 1922 Emil Siemers, senior
  • 1922 - 1923 Adolf Mesch
  • 1923 - 1924 Emil Siemers, senior
  • 1924 - 1925 Carl Runge
  • 1925 - 1926 Fritz Haenning
  • 1926 - 1927 Rudolf Heymann
  • 1927 - 1928 Wilhelm Böhrs
  • 1928 - 1929 Heinrich Heymann, senior
  • 1929 - 1930 Ernst Behsen
  • 1930 - 1931 Rudolf Benn
  • 1931 - 1932 Hermann Ulrich, senior
  • 1932 - 1933 Heinrich Heymann, junior
  • 1933 - 1934 Heinrich Evers
  • 1934 - 1935 Fritz Haenning
  • 1935 - 1936 Julius Eckmann
  • 1936 - 1937 Wilhelm Oelze
  • 1937 - 1938 Karl Krogmann
  • 1938 - 1939 Ernst Flügge
  • 1939 - 1953 Rudolf Scharnberg
  • 1953 - 1954 Adolf Schulz
  • 1954 - 1955 Ernst Jackstaedt
  • 1955 - 1956 Frido Ollenschläger
  • 1956 - 1957 Karl Gauk
  • 1957 - 1958 Karl-Heinz Krogmann
  • 1958 - 1959 Ewald Woweries
  • 1959 - 1960 Walter Rohlf
  • 1960 - 1961 Fritz Fischer
  • 1961 - 1962 Emil Siemers
  • 1962 - 1963 Otto Bentien
  • 1963 - 1964 Fritz Bestmann
  • 1964 - 1965 Jürgen Lantz
  • 1965 - 1966 Wolfgang Rohlf
  • 1966 - 1967 Rolf Ketzel
  • 1967 - 1968 Georg Fehde
  • 1968 - 1969 Robert Ahlers
  • 1969 - 1970 Jürgen Braukmann
  • 1970 - 1971 Bruno Scharnberg
  • 1971 - 1972 Erwin Peemöller
  • 1972 - 1973 Uwe Johannsen
  • 1973 - 1974 Heinrich Eckmann
  • 1974 - 1975 Harry Ruge
  • 1975 - 1976 Otto Bentien
  • 1976 - 1977 Hans Schlösser
  • 1977 - 1978 Paul Mecklenburg
  • 1978 - 1979 Wiking Hellmeyer
  • 1979 - 1980 Rolf Ladenthin
  • 1980 - 1981 Hans Ruge
  • 1981 - 1982 Adolf Naujokat
  • 1982 - 1983 Klaus Langbehn
  • 1983 - 1984 Emil Steinbuck
  • 1984 - 1985 Klaus Mohr
  • 1985 - 1986 Bruno Scharnberg
  • 1986 - 1987 Erwin Peemöller
  • 1987 - 1988 Michael Michaelsen
  • 1988 - 1989 Hans Schmidt
  • 1989 - 1990 Paul Mecklenburg
  • 1990 - 1991 Hans Jeschawitz
  • 1991 - 1992 Heiner Rußmeyer
  • 1992 - 1993 Fritz Haenning
  • 1993 - 1994 Rolf Ladenthin
  • 1994 - 1995 Wilfried Schröder
  • 1995 - 1996 Peter Dietsch
  • 1996 - 1997 Wolfgang Twesten
  • 1997 - 1998 Herbert Zingelmann
  • 1998 - 1999 Oliver Graf
  • 1999 - 2000 Horst Gerdau

Einzelnachweise

Weblinks

Website des Vereins