Nußhaus Petersen: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Nußhaus-Verlag erschienen verschiedene Veröffentlichungen zu Gesundheitsthemen. [[1924]] bis [[1927]] erschien unter dem Haupttitel "Die Gegenwart" und variierenden Untertiteln mit den Beilagen "Nußhaus-Nachrichten" und "Yade-Literatur". Redakteur war zu Beginn Bruno P. Schliephacke, später der Herausgeber Heinrich Petersen. Die "Gesunde Gegenwart - eine Vierteljahrsschrift für bestmögliche Gesundheit und Leistungsfähigkeit im Rahmen der heutigen Zivilisation" erschien von [[1928]] bis 1930. Die "Nußhaus Nachrichten" wurden von 1925 bis 1933 herausgegeben. Heinrich und Henny Petersen veröffentlichten 1927 "Das Büchlein von der Körperpflege" und "Das Feigenbüchlein" sowie 1928 "Aphorismen zur neuen Männerkleidung". Vom Autor Heinrich Will wurden 1926 unter dem Titel "Ernährungsreform" seine gesundheitlichen, wirtschaftlichen und kulturpolitischen Betrachtungen im Nußhaus-Verlag veröffentlicht. Und 1927 erschien vom Firmeninhaber das Bändchen "Kaufmännische Erfahrungen".
 
Im Nußhaus-Verlag erschienen verschiedene Veröffentlichungen zu Gesundheitsthemen. [[1924]] bis [[1927]] erschien unter dem Haupttitel "Die Gegenwart" und variierenden Untertiteln mit den Beilagen "Nußhaus-Nachrichten" und "Yade-Literatur". Redakteur war zu Beginn Bruno P. Schliephacke, später der Herausgeber Heinrich Petersen. Die "Gesunde Gegenwart - eine Vierteljahrsschrift für bestmögliche Gesundheit und Leistungsfähigkeit im Rahmen der heutigen Zivilisation" erschien von [[1928]] bis 1930. Die "Nußhaus Nachrichten" wurden von 1925 bis 1933 herausgegeben. Heinrich und Henny Petersen veröffentlichten 1927 "Das Büchlein von der Körperpflege" und "Das Feigenbüchlein" sowie 1928 "Aphorismen zur neuen Männerkleidung". Vom Autor Heinrich Will wurden 1926 unter dem Titel "Ernährungsreform" seine gesundheitlichen, wirtschaftlichen und kulturpolitischen Betrachtungen im Nußhaus-Verlag veröffentlicht. Und 1927 erschien vom Firmeninhaber das Bändchen "Kaufmännische Erfahrungen".
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Jacob Willy Heinrich Petersen (* 1. Februar 1895 in Fahrenkrug / Kreis Segeberg) heiratete am 25. September 1920 in Hamburg Johanna (genannt Henny) Stock (* 14. April 1888 in Hamburg, † 1959 ), eine Tochter des jüdischen Viehhändlers Hermann Stock und seiner Ehefrau Mina geborene Stern.<ref>Staatsarchiv Hamburg, 332-5 9578 Heiratsurkunde Standesamt 3a Hamburg Nr. 978/1920</ref> Das Paar hatte zwei Töchter, Regina Maria Barbara, genannt Barry (* 7. September 1924 in Trittau) und Constanze, genannt Conny (* 11.12.1927 in Hamburg). Petersen zog mit der Familie 1930 nach Bad Godesberg, weil er hoffte, im Rheinland sei die Stimmung weniger antisemitisch. 1934 übersiedelte die Familie in die Niederlande nach Zaandam. Er selbst war Sozialist und wurde verhaftet, kam wieder frei und gründete in den Niederlanden eine Parfümerie.<ref>[http://www.joodsmonumentzaanstreek.nl/petersen-stock-johanna-henny/ Lebensgeschichte Henny Petersen], abgerufen 21.8.2016</ref>
 
== Einzelnachweise ==
 
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[[Kategorie:Handel und Dienstleistung]]
 
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Version vom 21. August 2016, 17:28 Uhr

Das Yade-Werk Trittau stellte Kosmetika her.

Das Nußhaus Petersen von Heinrich Petersen war in der Bahnhofstraße 8 ansässig. Im Handels-Telefonbuch[1] ist das Nußhaus Petersen als Südfruchtimport und Verkauf von Fetten und Mühlenfabrikaten angegeben. Es wirbt 1930 damit, größter Versandhandel für Reformnahrung zu sein mit eigener Abfertigung der Pakete direkt in die Züge.

In Hamburg gab es zwei Ladengeschäfte, am 2. September 1930 eröffnete die Nußhaus oHG einen Laden im Deutschlandhaus am Gänsemarkt. Eine weitere Filiale wurde am 29. November 1930 in der Lübeckerstraße 89 eröffnet.

Werbung für die Ladeneröffnung im Deutschlandhaus

Am 12. Dezember 1932 wurde das Nußhaus Petersen als GmbH mit Sitz in Trittau in das Handelsregister beim Amtsgericht Trittau eingetragen. Gegenstand des Unternehmens ist die Übernahme und die Weiterführung des unter der Firma Nußhaus Petersen, Inhaber Heinrich Petersen, Trittau, in Trittau geführten Versandgeschäfts einschließlich der zwei in Hamburg geführten Ladengeschäfte im Deutschlandhaus und am Eppendorfer Baum. Das Unternehmen betreibt den Import und Versand von Nüssen, Nußkernen und getrockneten Früchten, den Groß- und Kleinhandel mit reformerischen Nahrungsmitteln, insbesondere Nußpick. Weiter vertreibt die Firma auch kosmetische und pharmazeutische Präparate.

Das Stammkapital der GmbH betrug 50.000 Reichsmark. Geschäftsführer ist der Kaufmann Jacob Willy Heinrich Petersen, Prokura ist erteilt an Fräulein Gertrud Wilhelm in Trittau. Petersen brachte seine vorher schon geführte Firma Nußhaus Petersen mit allen Aktiva und Passiva einschließlich der beiden Ladengeschäfte in die GmbH ein. Auch sein Grundstück in Trittau (Grundbuch Band II Blatt 87) und die von ihm eingetragenen Wort- und Bildzeichen gehen auf die GmbH über, seine Stammeinlage von 19.000 RM ist dadurch erbracht.[2]

Eingetragene Wort- und Bildzeichen des Nußhaus Petersen

  • Isisi
  • Nußhaus Pflanzenbutter
  • Nußpick
  • Nußperta
  • Nußhaus-Malz
  • Nußhaus-Tafelöl
  • Nußhaus-Verlag
  • Nußpeh
  • Ombo
  • Nußhaus-Bild (m. Palme)

Im Nußhaus-Verlag erschienen verschiedene Veröffentlichungen zu Gesundheitsthemen. 1924 bis 1927 erschien unter dem Haupttitel "Die Gegenwart" und variierenden Untertiteln mit den Beilagen "Nußhaus-Nachrichten" und "Yade-Literatur". Redakteur war zu Beginn Bruno P. Schliephacke, später der Herausgeber Heinrich Petersen. Die "Gesunde Gegenwart - eine Vierteljahrsschrift für bestmögliche Gesundheit und Leistungsfähigkeit im Rahmen der heutigen Zivilisation" erschien von 1928 bis 1930. Die "Nußhaus Nachrichten" wurden von 1925 bis 1933 herausgegeben. Heinrich und Henny Petersen veröffentlichten 1927 "Das Büchlein von der Körperpflege" und "Das Feigenbüchlein" sowie 1928 "Aphorismen zur neuen Männerkleidung". Vom Autor Heinrich Will wurden 1926 unter dem Titel "Ernährungsreform" seine gesundheitlichen, wirtschaftlichen und kulturpolitischen Betrachtungen im Nußhaus-Verlag veröffentlicht. Und 1927 erschien vom Firmeninhaber das Bändchen "Kaufmännische Erfahrungen".

Jacob Willy Heinrich Petersen (* 1. Februar 1895 in Fahrenkrug / Kreis Segeberg) heiratete am 25. September 1920 in Hamburg Johanna (genannt Henny) Stock (* 14. April 1888 in Hamburg, † 1959 ), eine Tochter des jüdischen Viehhändlers Hermann Stock und seiner Ehefrau Mina geborene Stern.[3] Das Paar hatte zwei Töchter, Regina Maria Barbara, genannt Barry (* 7. September 1924 in Trittau) und Constanze, genannt Conny (* 11.12.1927 in Hamburg). Petersen zog mit der Familie 1930 nach Bad Godesberg, weil er hoffte, im Rheinland sei die Stimmung weniger antisemitisch. 1934 übersiedelte die Familie in die Niederlande nach Zaandam. Er selbst war Sozialist und wurde verhaftet, kam wieder frei und gründete in den Niederlanden eine Parfümerie.[4]

Einzelnachweise

  1. Handels-Telefonbuch Gesamt-Fernsprechverzeichnis für Groß-Hamburg, Schleswig-Holstein Lübeck, Lauenburg und Mecklenburg 1925
  2. Hamburger Nachrichten 19.12.1932 S. 4 Bekannmachung des Amtsgerichtes Trittau, abgerufen am 21.8.2016
  3. Staatsarchiv Hamburg, 332-5 9578 Heiratsurkunde Standesamt 3a Hamburg Nr. 978/1920
  4. Lebensgeschichte Henny Petersen, abgerufen 21.8.2016