Meierei Trittau: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Trittau-Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
Zeile 8: Zeile 8:
 
Die technische Entwicklung von z.B. kontinuierlich arbeitenden Milchzentrifugen oder Eimerschleudern hatte die damals auf den Höfen übliche Eigenverarbeitung von Milch und Butter unrentabel werden lassen, so dass sich ab ca. 1870 in Schleswig-Holstein vermehrt Meiereien gründeten, zuerst auf Dorfebene und nach Ausbau des Verkehrs- und Straßensystems auch überregional.
 
Die technische Entwicklung von z.B. kontinuierlich arbeitenden Milchzentrifugen oder Eimerschleudern hatte die damals auf den Höfen übliche Eigenverarbeitung von Milch und Butter unrentabel werden lassen, so dass sich ab ca. 1870 in Schleswig-Holstein vermehrt Meiereien gründeten, zuerst auf Dorfebene und nach Ausbau des Verkehrs- und Straßensystems auch überregional.
  
=== Entwicklung ===
+
=== Entwicklung der Milchlieferanten ===
==== der Milchlieferanten ====
+
<br />
 
<li>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;1910 - &nbsp;21 Mitglieder in einer Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung lieferten 501.354 kg Milch im ersten Jahr an</li>
 
<li>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;1910 - &nbsp;21 Mitglieder in einer Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung lieferten 501.354 kg Milch im ersten Jahr an</li>
 
<li>ab 1937 - 143 Mitglieder nach Umwandlung in eine Genossenschaft mit beschränkter Haftung</li>
 
<li>ab 1937 - 143 Mitglieder nach Umwandlung in eine Genossenschaft mit beschränkter Haftung</li>
Zeile 29: Zeile 29:
 
<li>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;1995 - 36 Biohöfe liefern ihre  Milch nach Trittau, aus denen die Milch "Hamfelder Hof" produziert wird</li>
 
<li>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;1995 - 36 Biohöfe liefern ihre  Milch nach Trittau, aus denen die Milch "Hamfelder Hof" produziert wird</li>
  
==== der Gebäude ====
 
  
 +
=== Entwicklung der Gebäude ===
 +
<br />
 
[[Datei:Meierei_trittau_1936.jpg|mini|hochkant=0.6|Meierei Trittau um 1936]]
 
[[Datei:Meierei_trittau_1936.jpg|mini|hochkant=0.6|Meierei Trittau um 1936]]
 
<div class="tright" style="clear:none;">[[Datei:Meierei trittau 1924.jpg|mini|ohne|hochkant=0.6|Meierei Trittau um 1924]]</div>
 
<div class="tright" style="clear:none;">[[Datei:Meierei trittau 1924.jpg|mini|ohne|hochkant=0.6|Meierei Trittau um 1924]]</div>
Zeile 51: Zeile 52:
  
  
 +
 +
<gallery mode="packed">
 +
    meierei_kartoffeldaempfanlage.jpg|1960 - Kartoffeldämpfanlage
 +
    meierei_trittau_1969.jpg|1969 - Straßen- und Seitenansicht
 +
    meierei_milchanlieferung_1969.jpg|Milchanlieferung in Kannen bis 1969
 +
</gallery>
 +
 +
Auf einer Generalversammlung im Jahr 1968 beschloß die Genossenschaft nach hitziger Debatte die Umstellung der Milcherfassung auf Tanksammelwagen im Zwei-Tages-Rhythmus. Die Umstellung im Laufe des Jahres 1969 erforderte erhebliche Investitionen, denn die Meierei hatte sich verpflichtet, auf jedem Bauernhof eine Michkühlwanne einzubauen und sie künftig auf eigene Kosten zu warten. Andererseits mussten auch die Landwirte vorschriftsmäßige Milchkammern und befestigte Zufahrten für die Tankfahrzeuge bauen. Diese Maßnahmen erforderten zwar beträchtliche Summen, sie waren aber im Interesse der Milchqualität unbedingt erforderlich. Die nun mögliche schnelle Kühlung auf 4 Grad Celcius verbesserte die Rohmilchqualität erheblich. Etwa 120 meist kleinere Lieferanten gaben die Milcherzeugung zu dem Zeitpunkt auf. Für die verbliebenen Mitglieder brachte das neue System mehr Qualitätssicherheit, Arbeitserleichterungen und zeitliche Unabhängigkeit im eigenen Tagesablauf.
 +
 +
1970 wurde ein Anbau der Meierei für die Milchsammelanlieferung per Tankwagen fertiggestellt und seither sieht die Meierei so aus, wie auf dem Bild zum 100jährigen Jubiläum 1993 (s. Seitenanfang).
 +
 +
=== Entwicklung der Technik ===
 +
<br />
 +
[[Datei:meierei_dampfmaschine.jpg|mini|hochkant=0.6|Dampfmaschine]]
 +
Anfangs wurde in den meist genossenschaftlich betriebenen Meiereien Butter hergestellt. Die ersten Dampfmaschinen zum Antrieb von Zentrifugen, Pumpen und Butterfässern fanden Eingang in die neugegründeten Meiereien, auch in Trittau. Findige Fabrikanten entwickelten passende Maschinen und Geräte, die in ihrer Funktion laufend verbessert wurden und mit denen in der Folge immer größere Milchmengen verarbeitet werden konnten.
 +
[[Datei:meierei_ruehrwerkserhitzer_1928.jpg|mini|left|hochkant=0.6|Rührwerkserhitzer um 1928]]
 +
1895 wurde in Trittau eine zweite Zentrifuge, 1898 ein Pasteurisierungsapparat und 1905 ein Magermilcherhitzer angeschafft. Im Winter 1937/38 bekam der Betrieb eine komplett neue Ausrüstung. Wichtigste Veränderung: Alle Maschinen erhielten einen elektrischen Einzelantrieb, die Dampfmaschine hatte ausgedient. 1941 kamen zwei neue Phönix-C-Supra-Kanalplattenerhitzer mit einer Stundenleistung von je 4000 Litern, neue Westfalia Zentrifugen und die erste Linde Kältemaschine des Typs R-S 30 hinzu.
 +
Große Probleme mussten die Meierei Mitarbeiter zum Ende des 2. Weltkrieges meistern. Im März 1945 mussten die Bauern aus der Umgebung Ein-Meter-Stämme Buchenholz aus der Hahnheide zur Meierei fahren, da es keine Steinkohle mehr gab. Bis zu 10 Hilfskräfte, alte Männer, Frauen und Kinder waren täglich mit Holzsägen und -spalten sowie dem Transport zum Dampfkessel beschäftigt. Am 1. Mai 1945 lag Trittau mehrere Stunden unter Artilleriebeschuß, auch das Meiereigebäude erhielt einige Treffer. Trotzdem brachten die Bauern aus der näheren Umgebung am nächsten Tag pünktlich ihre Milch. Doch die Meierei hatte weder Strom noch Kohle, Dampf, Wasser oder Hilfskräfte. Die Kanneninhalte wurden geschätzt und in das offene Annahmebassin geschüttet. Per Mund-zu-Mund Propaganda erfuhr die Trittauer Bevölkerung, daß es reichlich Milch ohne Marken in möglichst großen Gefäßen zu holen gab. Kassiert wurde neben der Zentrifuge von Mutter Gosch in einer Zigarrenkiste.
 +
 +
1949 erhielt auch die "Eisfabrik" ihre technische Erstausrüstung, die allerdings relativ klein war, so daß an heißen Tagen die Kapazität bei Produktion, Lagerung, Vertrieb und Verkauf weder hinten noch vorne reichte.
  
 
Der Rest folgt in den nächsten Tagen.
 
Der Rest folgt in den nächsten Tagen.

Version vom 25. Dezember 2017, 21:11 Uhr

Meierei Trittau um 1993

Die Meierei Trittau wurde von der Meiereigenossenschaft Trittau gebaut und betrieben. Die letzte Milchabfüllung vor der Schließung der Meierei erfolgte am 31. März 2011.

Geschichte

Gründung der Meiereigenossenschaft

Über 120 Jahre lang hat die Meierei im Zentrum von Trittau unseren Ort geprägt. Im Jahr 1893 schlossen sich auf Initiave des Mühlenbesitzers Willer 22 Bauern aus Trittau und Hamfelde/Stormarn sowie Hamfelde/Lauenburg zusammen und gründeten eine Meiereigenossenschaft zur gemeinsamen Verarbeitung der Milch. 1894 kaufte die Genossenschaft ein 937 m² großes Grundstück an der Kirchenstraße (Nr. 31) und erbaute für 27.438 Reichsmark eine Meierei. Zur Finanzierung nahm man eine Anleihe über 25.000 Reichsmark auf. Jedem Miteigentümer wurde eine Grundschuld entsprechend der Quote seines Landareals eingetragen, die in jährlichen Raten von den Gutschriften für die Milchanlieferung abgetragen wurde. Die Meierei nahm am 18. Dezember 1894 ihren Betrieb auf.

Die technische Entwicklung von z.B. kontinuierlich arbeitenden Milchzentrifugen oder Eimerschleudern hatte die damals auf den Höfen übliche Eigenverarbeitung von Milch und Butter unrentabel werden lassen, so dass sich ab ca. 1870 in Schleswig-Holstein vermehrt Meiereien gründeten, zuerst auf Dorfebene und nach Ausbau des Verkehrs- und Straßensystems auch überregional.

Entwicklung der Milchlieferanten


  •      1910 -  21 Mitglieder in einer Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung lieferten 501.354 kg Milch im ersten Jahr an
  • ab 1937 - 143 Mitglieder nach Umwandlung in eine Genossenschaft mit beschränkter Haftung
  •      1938 - Bauern aus Koberg und Sirksfelde kommen nach Trittau, da Koberger Meierei geschlossen wird
  •      1939 - Milch aus Grönwohld und Lütjensee kommt nach Trittau, da Grönwohlder Meierei geschlossen wird
  •      1941 - Linauer Bauern liefern nach Trittau, da Meierei Kalkkuhle geschlossen wird
  •      1943 - Zuteilung von 6 weiteren Dörfern, da die Hansa-Meierei aus Hamburg durch den Krieg schwer beschädigt worden war
  •      1958 - Meierei Schiphorst schließt und wird von Meierei Trittau übernommen
  •      1963 - Vereinigte Meiereien Ahrensburg, Christian Ott & co, wird durch Kauf übernommen
  •      1970 - Fusion mit den Meiereien Schönberg und Nusse
  •      1971 - Teile des Einzugsgebietes der Meierei Fuhlenhagen werden übernommen, Fusion mit der Meierei Labenz
  •      1972 - Übernahme des Einzugs- und Absatzgebietes der Privatmeierei Möller aus Bad Oldesloe
  •      1978 - Privatmeierei Bertz schließt und die Bauern aus Bargteheide, Tremsbüttel, Hammoor und Nienwohld liefern nach Trittau
  •      1981 - Teile des Einzugsgebietes der Meierei Möhnsen gehen zur Meierei Trittau (Kasseburg, Basthorst und Bauern aus Möhnsen)
  •      1982 - die Dörfer Siebenbäumen, Grinau und Schürensöhlen liefern nach Trittau
  • ab 1984 - wechselten zahlreiche Milchlieferanten aus Rausdorf, Stellau, Kronshorst, Langelohe, Stapelfeld und Todendorf-Sprenge nach Trittau
  •      1990 - Einzelhandelskundschaft der anderweitig fusionierten LMZ Schwarzenbek wechselt nach Trittau
  •      1993 - 100 jähriges Jubiläum. Von 550 Schleswig-Holsteinischen Meiereien aus dem Jahr 1950 existieren noch 36, darunter Trittau mit 330 Landwirten.
  •      1995 - 36 Biohöfe liefern ihre Milch nach Trittau, aus denen die Milch "Hamfelder Hof" produziert wird

  • Entwicklung der Gebäude


    Meierei Trittau um 1936
    Meierei Trittau um 1924

    Das Bild rechts zeigt die Meierei um 1924, d.h. dies ist vermutlich der Originalbau aus dem Jahre 1894 (Zum Vergrößerm auf das Bild klicken). Im Jahre 1911 wurde das Meiereigebäude erstmals erweitert, eine neue Dampfmaschine wurde installiert und eine Käserei eingerichtet. Nach kriegs- und inflationsbedingten Jahren der Stagnation folgten erst 1927 wieder größere Anschaffungen und bauliche Vergrößerungen. Die Menge der angelieferten Milch war im Jahre 1926 auf 1,573 Millionen Kilogramm angewachsen. Die 1936 technisch und kaufmännisch abgewirtschaftete Meierei musste dringend modernisiert werden, doch dazu war erhebliche Überzeugungsarbeit bei den Mitgliedern erforderlich. Darüber hinaus hätte der mächtige Milchwirtschaftsverband Hamburg die Trittauer Meierei lieber geschlossen gesehen. Doch der 1936 neu eingestellte Betriebsleiter Wilhelm Gosch konnte mit Unterstützung der Maschinen- und Bauberatungsstelle des neuen Milchwirtschaftsverbandes die Klippen umschiffen. Veranschlagt waren für die Modernisierung anfangs 60.000 RM, tatsächlich kostete sie aber 135.000 RM. Die wirtschaftliche Basis war trotzdem gegeben, weil nach der Umwandlung in eine Genossenschaft mit beschränkter Haftung alle Lieferanten als Mitglieder beitreten durften.

    Erweiterung 1937

    Ende 1937 konnte das Richtfest für den Erweiterungsbau gefeiert werden (s. Bild links).

    "Eisfabrik" 1948

    1947 / 48 musste ein neuer Tiefbrunnen gebohrt werden. Nach der Währungsreform wurde aus der Mangelware Milch wieder ein Überschußprodukt. Daher wagte man sich an die Errichtung eines Käsereigebäudes heran. Bei 70.000 DM Baukosten war das so kurz nach der Währungsreform nicht ohne Risiko. Weil viele Meiereien auf die gleiche Idee gekommen waren, brach der Käsemarkt 1949 zusammen. Daher wurde nur im Keller des neuen Gebäudes eine Kleinstkäserei eingerichtet. Im Erdgeschoß sollte stattdessen mit Handformen Stieleis hergestellt werden - die "Eisfrabrik" entstand (s. rechts).

    Mili Eis wird verpackt

    Bis zu 14 Frauen waren während der Sommermonate tätig beim Füllen der Eisformen, Einstecken der Stiele und Verpacken der gefrorenen Eisportionen per Hand. Der Eismeister bediente den Freezer und überwachte die viele Handarbeit der Helfer auf präzise Stellung der Holzstiele und feste Wicklung der fertigen Eisstücke. Das Eis wurde "Mili" genannt. Mili sollte dezent auf den Milchgehalt im Eis hinweisen, obwohl dies nach den damals gültigen Bewirtschaftungsvorschriften noch verboten war.

    Die Milchmenge nahm zu. Es wurden Quark, Schichtkäse, Schlagsahne, Flaschenmilch, Schulkakao und Joghurt in steigenden Mengen produziert. 1953 wurde ein angrenzendes Grundstück von Rudolf Scharnberg erworben und der Erweiterungsbau konnte bis Ende 1955 fertig gestellt werden.

    Die Anlieferung der Milch erfolgte bis ca. 1955 noch überwiegend mit Pferd und Wagen, anschließend traten Lieferwagen, zum Teil mit Trecker, und Lastkraftwagen an ihre Stelle.



    Auf einer Generalversammlung im Jahr 1968 beschloß die Genossenschaft nach hitziger Debatte die Umstellung der Milcherfassung auf Tanksammelwagen im Zwei-Tages-Rhythmus. Die Umstellung im Laufe des Jahres 1969 erforderte erhebliche Investitionen, denn die Meierei hatte sich verpflichtet, auf jedem Bauernhof eine Michkühlwanne einzubauen und sie künftig auf eigene Kosten zu warten. Andererseits mussten auch die Landwirte vorschriftsmäßige Milchkammern und befestigte Zufahrten für die Tankfahrzeuge bauen. Diese Maßnahmen erforderten zwar beträchtliche Summen, sie waren aber im Interesse der Milchqualität unbedingt erforderlich. Die nun mögliche schnelle Kühlung auf 4 Grad Celcius verbesserte die Rohmilchqualität erheblich. Etwa 120 meist kleinere Lieferanten gaben die Milcherzeugung zu dem Zeitpunkt auf. Für die verbliebenen Mitglieder brachte das neue System mehr Qualitätssicherheit, Arbeitserleichterungen und zeitliche Unabhängigkeit im eigenen Tagesablauf.

    1970 wurde ein Anbau der Meierei für die Milchsammelanlieferung per Tankwagen fertiggestellt und seither sieht die Meierei so aus, wie auf dem Bild zum 100jährigen Jubiläum 1993 (s. Seitenanfang).

    Entwicklung der Technik


    Dampfmaschine

    Anfangs wurde in den meist genossenschaftlich betriebenen Meiereien Butter hergestellt. Die ersten Dampfmaschinen zum Antrieb von Zentrifugen, Pumpen und Butterfässern fanden Eingang in die neugegründeten Meiereien, auch in Trittau. Findige Fabrikanten entwickelten passende Maschinen und Geräte, die in ihrer Funktion laufend verbessert wurden und mit denen in der Folge immer größere Milchmengen verarbeitet werden konnten.

    Rührwerkserhitzer um 1928

    1895 wurde in Trittau eine zweite Zentrifuge, 1898 ein Pasteurisierungsapparat und 1905 ein Magermilcherhitzer angeschafft. Im Winter 1937/38 bekam der Betrieb eine komplett neue Ausrüstung. Wichtigste Veränderung: Alle Maschinen erhielten einen elektrischen Einzelantrieb, die Dampfmaschine hatte ausgedient. 1941 kamen zwei neue Phönix-C-Supra-Kanalplattenerhitzer mit einer Stundenleistung von je 4000 Litern, neue Westfalia Zentrifugen und die erste Linde Kältemaschine des Typs R-S 30 hinzu. Große Probleme mussten die Meierei Mitarbeiter zum Ende des 2. Weltkrieges meistern. Im März 1945 mussten die Bauern aus der Umgebung Ein-Meter-Stämme Buchenholz aus der Hahnheide zur Meierei fahren, da es keine Steinkohle mehr gab. Bis zu 10 Hilfskräfte, alte Männer, Frauen und Kinder waren täglich mit Holzsägen und -spalten sowie dem Transport zum Dampfkessel beschäftigt. Am 1. Mai 1945 lag Trittau mehrere Stunden unter Artilleriebeschuß, auch das Meiereigebäude erhielt einige Treffer. Trotzdem brachten die Bauern aus der näheren Umgebung am nächsten Tag pünktlich ihre Milch. Doch die Meierei hatte weder Strom noch Kohle, Dampf, Wasser oder Hilfskräfte. Die Kanneninhalte wurden geschätzt und in das offene Annahmebassin geschüttet. Per Mund-zu-Mund Propaganda erfuhr die Trittauer Bevölkerung, daß es reichlich Milch ohne Marken in möglichst großen Gefäßen zu holen gab. Kassiert wurde neben der Zentrifuge von Mutter Gosch in einer Zigarrenkiste.

    1949 erhielt auch die "Eisfabrik" ihre technische Erstausrüstung, die allerdings relativ klein war, so daß an heißen Tagen die Kapazität bei Produktion, Lagerung, Vertrieb und Verkauf weder hinten noch vorne reichte.

    Der Rest folgt in den nächsten Tagen.


    Einzelnachweise