Brauerei

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In früheren Zeiten galt Bier als Lebensmittel. Es hatte durch den Brauprozess eine bessere hygienische Qualität als Trinkwasser. Der Alkoholgehalt war gering, aber durch den hohen Nährwert spielte es in der Ernährung eine große Rolle. Das Bierbrauen gehörte zur bäuerlichen Hauswirtschaft. Da das Bier nicht lange haltbar war und leicht säuerte, wurde regelmäßig gebraut und kein großer Vorrat angelegt.[1][2]

Brauereien, die Bier über den Eigenbedarf hinaus zum Verkauf brauten, entwickelten sich mit Verbesserungen der Brautechnik. Das Bier konnte länger gelagert werden und war transportfähig. Das Braugeschäft war wie fast alle Bereiche landesherrlich reguliert und man benötigte eine Konzession, mancherorts betrieb die Landesherrschaft auch eigene Brauereien. Das Erdbuch von 1765 enthält ausführliche Beschreibungen aller Liegenschaften in den Orten. Vermerkt ist darin, das die Amtsbrauerey niedergeleget worden, es in früherer Zeit also auch im Bereich des Amtes Trittau eine landesherrliche Brauerei gegeben haben muss.[3]

Brauerei der Familie Mannshardt

Die Topographie von Johannes von Schröder aus dem Jahr 1841 führt für Trittau auf: Im Orte sind eine Apotheke, eine Essigfabrike und eine Brauerei und Brennerei.[4] Besitzer ist der in der Volkszählung 1845 als Brauer und Brenner angegebene Christian Mannshardt.[5]. Das Brauerei- und Landgewese des Rudolph Mannshardt wurde am 9. Juni 1879 dem Wentorfer Rechtsanwalt von Alten zugeschrieben, kurz darauf am 4. September an Georg Christian Dreesen in Hamburg verkauft und von diesem gleich weiter am 16. September an Saul Simonis in Hamburg. Am 4. Juni 1881 verkaufte dieser an F. Buchholz.[6]

F. Buchholz

Nach dem Kauf des ehemaligen Mannshardtschen Besitzes meldete Buchholz das Brauereigewerbe in Trittau am 1. September 1881 an.[7]

Thomas Meier

Thomas Meier war Brauereipächter in Trittau und ist dann verzogen. Er war verheiratet mit Catharina Maria Elisabeth geb. Fülster. Ein Sohn Johann Thomas des Paares kam am 27. Juli 1895 in Trittau zur Welt und starb am 26. Januar 1896.[8]

Ernst Schleich

Verzeichnis der in der Gemeinde Trittau zur Gewerbesteuer veranlagten Gewerbebetriebe (ohne Datum, mit Vermerk: nach Vergleichen vor 1900)

Park-Brauerei & Mineralwasserfabrik Ernst Baur

Die Park-Brauerei von Ernst Baur war in der Hamburger Straße 11. Auf dem Gelände befindet sich auch ein Eiskeller. Im Winter wurde aus den umliegenden Teichen Eis geschlagen und im Eiskeller eingelagert. Das Eis diente dann im Sommer zur Kühlung des Bieres.

Der Braumeister und Landwirt Ernst Gottlob Baur (* 27. Juni 1872 in Sprollenhaus, † 27. Dezember 1960 in Trittau) stammte aus Sprollenhaus in der Gemeinde Wildbad in Württemberg. Er braute in Trittau, bis er 1914 zum Militärdienst im 1. Weltkrieg eingezogen wurde. Der kupferne Braukessel kam zur Metallspende. Nach dem Krieg hat Baur für eine Hamburger Brauerei Bier ausgefahren.

Bierverlag Heinrich Heymann

Einzelnachweise

  1. Mesch, Oliver: Vom Zarenthron zum Dannebrog. Das Kirchspiel Trittau im 18. Jahrhundert, Berkenthin 2000
  2. Günther, Barbara (Hrsg.): Stormarn Lexikon, Wachholtz-Verlag 2003, ISBN 978-3529071508
  3. Staatsarchiv Hamburg, 423-1 A2 Amtbeschreibung und Erdbücher der einzelnen Dorfschaften des Amtes Trittau mit Ausnahme der sieben an Hamburg verpfändeten Rümerdörfer (1765/66)
  4. von. Schröder, Johannes: Topographie des Herzogthums Holstein, des Fürstenthums Lübeck und der freien und Hanse-Städte Hamburg und Lübeck, Teil 2, C. Fränkel, Oldenburg in Holstein 1841
  5. Volkszählung 1845, abgerufen am 17.02.2015
  6. Landesarchiv Schleswig, Abt. 111 Nr. 532.12
  7. Archiv der Gemeinde und des Amtes Trittau, Abt. I Nr. 10, Gewerbesteuerrolle Trittau
  8. Kirchenbuch Trittau, Sterberegister Nr. 6/1896