Alfred Herkt: Unterschied zwischen den Versionen

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Am 1. Oktober 1894 meldet sich Dr. Alfred Herkt in Trittau an und nimmt Wohnung in der [[Hamburger Straße]] 3.<ref>Amtsarchiv Trittau, Meldebuch 1874-1904 (1.0 151)</ref> Er praktizierte in Trittau bis zur Aufgabe der Praxis im Herbst [[1938]]. Den Lebensabend verbrachte Herkt in Plauen im Vogtland.
 
Am 1. Oktober 1894 meldet sich Dr. Alfred Herkt in Trittau an und nimmt Wohnung in der [[Hamburger Straße]] 3.<ref>Amtsarchiv Trittau, Meldebuch 1874-1904 (1.0 151)</ref> Er praktizierte in Trittau bis zur Aufgabe der Praxis im Herbst [[1938]]. Den Lebensabend verbrachte Herkt in Plauen im Vogtland.
  
Herkt engagiert sich auch politisch, er ist Mitglied im Gemeinderat in Trittau. [[1926]] kommt es in Trittau im Zuge der Volksabstimmung über die Fürstenenteignung zu Vorfällen, die später ein gerichtliches Nachspiel haben. Der "Hamburgische Correspondent" berichtet in seiner Ausgabe vom 30. März [[1927]] unter der Überschrift "Kommunistische Kraftprobe" über die Ausschreitungen einer Gruppe von Kommunisten, die per Lastwagen von Hamburg für Propagandaaktionen angereist war. An dem Tag hatte Herkt einen Schüler mit der Verteilung von Flugblättern für die Deutsche Volkspartei beauftragt, diese wurden dem Jungen von den Kommunisten entrissen und vernichtet. Im Anschluss belagerte die Gruppe der Kommunisten das Haus von Herkt und wurde beleidigend und tätlich. Auch Herkts Sohn Werner wurde angegriffen und verletzt. Die Familie schloss sich im Haus ein und versuchte, telefonisch Hilfe herbeizuholen. Erst als zwei Oberlandjäger eintrafen, verließ die Gruppe das Grundstück. Mehrere Kommunisten wurden angeklagt und 1927 von dem Altonaer Schöffengericht wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung, Hausfriedensbruch und Freiheitsberaubung zu Gefängnis- und Geldstrafen verurteilt.<ref>[http://www.theeuropeanlibrary.org/tel4/newspapers/issue/3000127228723?hp=7&page=7&query=Herkt&decade=1920-1929 Hamburgischer Correspondent 30.3.1927], abgerufen am 19.4.2018</ref>  
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Herkt engagiert sich auch politisch, er ist Mitglied im Gemeinderat in Trittau. [[1926]] kommt es in Trittau im Zuge der Volksabstimmung über die Fürstenenteignung zu Vorfällen, die später ein gerichtliches Nachspiel haben. Der "Hamburgische Correspondent" berichtet in seiner Ausgabe vom 30. März [[1927]] unter der Überschrift "Kommunistische Kraftprobe" über die Ausschreitungen einer Gruppe von Kommunisten, die per Lastwagen von Hamburg für Propagandaaktionen angereist war. An dem Tag hatte Herkt einen Schüler mit der Verteilung von Flugblättern für die Deutsche Volkspartei beauftragt, diese wurden dem Jungen von den Kommunisten entrissen und vernichtet. Im Anschluss belagerte die Gruppe der Kommunisten das Haus von Herkt und wurde beleidigend und tätlich. Auch Herkts Sohn Werner wurde angegriffen und verletzt. Die Familie schloss sich im Haus ein und versuchte, telefonisch Hilfe herbeizuholen. Erst als zwei Oberlandjäger eintrafen, verließ die Gruppe das Grundstück. Mehrere Kommunisten wurden angeklagt und 1927 von dem Altonaer Schöffengericht wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung, Hausfriedensbruch und Freiheitsberaubung zu Gefängnis- und Geldstrafen verurteilt.<ref>[http://www.theeuropeanlibrary.org/tel4/newspapers/issue/3000127228723?hp=7&page=7&query=Herkt&decade=1920-1929 Hamburgischer Correspondent 30.3.1927], abgerufen am 19.4.2018</ref> Die Volksabstimmung führte nicht zur Enteignung der Fürsten, da landesweit keine 50 % der Wahlberechtigten für die Enteignung stimmten. In Trittau stimmten von den 1166 Stimmberechtigten 336 mit Ja und 10 mit Nein, 22 Stimmen waren ungültig.<ref>[http://www.theeuropeanlibrary.org/tel4/newspapers/issue/3000126344678?hp=10&page=10&query=Trittau&decade=1920-1929&month=6 Hamburger Nachrichten 21.6.1926 S. 10], abgerufen am 19.4.2018</ref>
  
 
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 20. April 2018, 10:33 Uhr

Dr. med. Alfred Carl Paul Wilhelm Herkt (* 4. Januar 1867 in Hagenow) praktizierte viele Jahre als Arzt in Trittau.

Familie

Die Eltern sind der Billetexpedient Carl Adolph Theodor Herkt und Caroline Auguste Charlotte geb. Schumacher, die am 16. Februar 1866 in Hagenow geheiratet haben.[1] Seine Ehefrau Maria Josepha Victoria ist eine geborene Schäffler und katholischen Glaubens. Am 23. Juni 1895 wird der Sohn Hans Friedrich Franz Paul geboren und am 25. August in der evangelischen Kirche in Trittau getauft.[2] Ein Jahr später, am 15. Juli 1896 kommt die Tochter Margaretha Maria Auguste in Trittau zur Welt.[3] Der Sohn Werner Richard Carl Herkt (* 28. Oktober 1902 in Trittau, † 20. Juni 1955 Esmeraldas in Ecuador) wandert nach Südamerika aus.

Der Sohn Hans besucht die Hansaschule in Bergedorf. Er ist Kriegsteilnehmer und stirbt im Rang eines Leutnants des Infantrie-Regiments Nr. 76 "Hamburg" am 27. November 1917 in Berlin.[4] Der Kompanieführer Herkt, Inhaber des Eisernen Kreuzes II und I Klasse erliegt einer Blutvergiftung infolge eines Maschinengewehrdurchschusses auf der Ungerschen Klinik in Berlin und wird am 1. Dezember 1917 auf dem Trittauer Friedhof begraben. [5] Auf dem Ehrenmal der Gefallenen des 1. Weltkrieges in Trittau ist er aufgeführt.[6]

Leben

Alfred Herkt wird am 4. Januar 1867 in Hagenow als erstes Kind seiner Eltern geboren. Er besucht das Gymnasium Fridericianum in Schwerin. Am 1. Oktober 1894 meldet sich Dr. Alfred Herkt in Trittau an und nimmt Wohnung in der Hamburger Straße 3.[7] Er praktizierte in Trittau bis zur Aufgabe der Praxis im Herbst 1938. Den Lebensabend verbrachte Herkt in Plauen im Vogtland.

Herkt engagiert sich auch politisch, er ist Mitglied im Gemeinderat in Trittau. 1926 kommt es in Trittau im Zuge der Volksabstimmung über die Fürstenenteignung zu Vorfällen, die später ein gerichtliches Nachspiel haben. Der "Hamburgische Correspondent" berichtet in seiner Ausgabe vom 30. März 1927 unter der Überschrift "Kommunistische Kraftprobe" über die Ausschreitungen einer Gruppe von Kommunisten, die per Lastwagen von Hamburg für Propagandaaktionen angereist war. An dem Tag hatte Herkt einen Schüler mit der Verteilung von Flugblättern für die Deutsche Volkspartei beauftragt, diese wurden dem Jungen von den Kommunisten entrissen und vernichtet. Im Anschluss belagerte die Gruppe der Kommunisten das Haus von Herkt und wurde beleidigend und tätlich. Auch Herkts Sohn Werner wurde angegriffen und verletzt. Die Familie schloss sich im Haus ein und versuchte, telefonisch Hilfe herbeizuholen. Erst als zwei Oberlandjäger eintrafen, verließ die Gruppe das Grundstück. Mehrere Kommunisten wurden angeklagt und 1927 von dem Altonaer Schöffengericht wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung, Hausfriedensbruch und Freiheitsberaubung zu Gefängnis- und Geldstrafen verurteilt.[8] Die Volksabstimmung führte nicht zur Enteignung der Fürsten, da landesweit keine 50 % der Wahlberechtigten für die Enteignung stimmten. In Trittau stimmten von den 1166 Stimmberechtigten 336 mit Ja und 10 mit Nein, 22 Stimmen waren ungültig.[9]

Einzelnachweise

  1. Volkszählung 1867 Hagenow, Mecklenburg-Schwerin, abgerufen am 24.3.2015
  2. ev. Kirche Trittau, Taufregister Nr. 79/1895
  3. ev. Kirche Trittau, Taufregister Nr. 80/1896
  4. Ehrentafel der Hansaschule 1914-1919, Bergedorf 1920, abgerufen am 27.7.2015
  5. ev. Kirche Trittau Sterberegister Nr. 68/1917
  6. Denkmalprojekt - Ehrenmal in Trittau, abgerufen am 27.7.2015
  7. Amtsarchiv Trittau, Meldebuch 1874-1904 (1.0 151)
  8. Hamburgischer Correspondent 30.3.1927, abgerufen am 19.4.2018
  9. Hamburger Nachrichten 21.6.1926 S. 10, abgerufen am 19.4.2018